Licht aus: Darum solltest Du möglichst dunkel schlafen

Wusstest Du, dass Schlafen in einem dunklen Raum das Krebs- und Diabetesrisiko senken, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen und auch das Immunsystem stärken kann? Genau das fanden US-amerikanische Schlafmediziner der Northwestern University Feinberg in einer Studie heraus. Schlafen bei Licht beeinträchtigt nicht nur unsere Schlafqualität, es kann dadurch auch ein Gesundheitsrisiko darstellen.1

Die Basics für guten Schlaf sind einfach umsetzbar: Dunkel und geräuscharm sollte es sein, um eine erholsame Nachtruhe zu finden. Viele Menschen setzen jedoch auf ein kleines Nachtlicht, da vollkommene Dunkelheit ein beklemmendes Gefühl in ihnen auslöst. Davon raten Schlafforscher einstimmig ab, denn es bringt den zirkadianen Rhythmus, also unsere innere Uhr, aus dem Gleichgewicht. Die klare Trennung zwischen Tageslicht und Dunkelheit bei Nacht signalisiert unserem Körper, wann es Zeit zum Schlafen ist. Außerdem wird das Schlafhormon Melatonin ausgeschüttet, das uns müde macht.

Schläft man bei brennendem Licht wird dieser natürliche Mechanismus gestört und das autonome Nevensystem bleibt aktiv, der Blutzuckerspiegel gerät aus dem Gleichgewicht und die Herzfrequenz wird gesteigert. Demnach gilt: je dunkler, desto besser für gesunden Schlaf.2

Schlafen mit Licht als Risikofaktor für Übergewicht?

Schlechte Nachrichten für alle Frauen: Schlafen mit Lichtquelle kann das Risiko für Fettleibigkeit und Übergewicht bei Frauen um 19 % erhöhen. Besonderer Störenfried – das Licht von Bildschirmen. Ein Forscherteam rund um Dr. Dale Sandler von den National Institutes of Health in North Carolina führte eine Studie mit rund 43.000 weiblichen Probandinnen im Alter von 35 bis 74 Jahren durch und beobachtete, dass verstärkte Lichtexposition im Schlaf häufigeres Aufwachen, schwierigeres Einschlafen und einen kürzeren Schlaf zur Folge hat, was weitere gesundheitliche Folgen mit sich bringt.

Speziell blaues Licht von Bildschirmen wie Fernseher, Smartphone oder Laptop hat negative Auswirkungen auf gesunden Schlaf. Blaues Licht bremst die Melatoninproduktion mehr als jedes andere künstliche Licht.3

Fördert Schlafen mit Licht die Entwicklung von Diabetes und Herzkrankheiten?

Studien zeigen, dass die Insulinempfindlichkeit am Morgen nach einer Nacht in einem nicht komplett abgedunkelten Raum erheblich niedriger war als in einer dunklen Schlafumgebung. Die Insulinempfindlichkeit sagt aus, wie stark die Körperzellen auf Insulin ansprechen. Bei Typ-2-Diabetes ist die Insulinwirkung erheblich beeinflusst worden, sodass die Bauchspeicheldrüsen-Zellen nach der Nacht im hellen Zimmer mehr Insulin freisetzten. Als Anzeichen auf Insulinresistenz deutet es darauf hin, dass nicht vollkommen abgedunkelte Räumlichkeiten Diabetes und Übergewicht begünstigen.4

Bereits Schlummerlicht kann Krebszellen aktivieren

Dunkelheit gilt als Endgegner von Krebszellen. Studien verdeutlichen, dass Schlaf die wichtigste Einflussgröße bei der Vermeidung von Krankheiten und essenziell für Heilungsprozesse ist.

Wissenschaftler an der Tulane-Universität in New Orleans fanden heraus, dass sich Krebszellen schneller teilen und wachsen, wenn Betroffene nicht in vollkommener Dunkelheit schlafen. Besonders interessantes Ergebnis: Sogar der Erfolg einer Brustkrebsbehandlung kann von nächtlichem Lichtstress beeinflusst werden.5

Ist Dein Schlafzimmer zu hell? So dunkelst du optimal ab

Mache selbst den Test in Deinem Schlafzimmer: Erkennst Du die Umrisse von Deinen Möbeln noch? Dann ist Dein Schlafzimmer noch zu hell. Schließe die Tür, besorge Dir verdunkelnde Rollos, Plissees oder lichtundurchlässige Vorhänge, schalte den Fernseher und alle weiteren elektronischen Geräte aus und nutze keinerlei Schlummerlichter. Falls eine vollkommene Abdunkelung nicht möglich ist, wie im Flugzeug oder manchmal im Hotelzimmer, dann nutze eine Schlafmaske, die für Dunkelheit sorgt. Sei gespannt, welchen Einfluss weniger Lichtreize auf Deinen Schlaf haben.6

In diesem Sinne: Licht aus und schlaf gut!