Haustiere im Bett: Wie beeinflussen sie Deinen Schlaf?

Unsere Haustiere können unser Leben zweifelsohne bereichern. Sie leisten uns Gesellschaft, kuscheln mit uns, zaubern uns an schlechten Tagen ein Lächeln ins Gesicht und sind loyal. Nicht ohne Grund gelten beispielsweise Hunde als der beste Freund des Menschen. Aber können Hund und Katze im Bett Deine erholsame Nachtruhe fördern? Oder schaden tierische Bettgefährten Deiner Nachtruhe und Gesundheit? Mehrere Studien kommen zu einem überraschenden Ergebnis.

Während viele Tierbesitzer:innen nachts nicht auf ihren geliebten Vierbeiner verzichten wollen, meinen andere, dass Tiere im Bett unhygienisch sind. Aus Sicht der Tiere hingegen ist die Sachlage klar: Hunde und Katzen bevorzugen nachts die Nähe ihrer Besitzer:innen. Hunde sind Rudeltiere, die nicht verstehen können, warum sie sich ausgerechnet nachts von ihrem Herrchen oder Frauchen trennen sollen. Und Katzen ziehen ein kuscheliges Bett in jedem Fall ihrem Körbchen vor. Warum also nicht Tier und Besitzer:in glücklich machen und zusammen im gleichen Bett schlafen?

Gehören Hund und Katze mit ins Bett? Das sagt die Forschung

Verschiedene Schlafstudien und Umfragen beantworten diese Frage eindeutig. Egal, ob Schlafkliniken, Meinungsforschungsunternehmen oder Matratzenhersteller die Tierbesitzer befragen, die Antworten ähneln sich stark:

Haustiere im Bett wirken sich positiv auf den Schlaf aus

Forscher der Mayo-Schlafklinik in Arizona haben in einer Studie herausgefunden, dass viele Menschen mit einem Haustier im Bett besser nächtigen: 41 % der Befragten gaben an, dass sie mit ihrem vierbeinigen Freund im Bett besser einschlafen und die Anwesenheit des Tieres auf sie schlaffördernd wirke. Zudem berichtete fast jede:r Teilnehmer:in, dass das vertraute Fellknäuel neben dem Kissen Geborgenheit und Sicherheit vermittle.1 Zum gleichen Ergebnis kommt eine Untersuchung aus dem Jahr 2018 unter 900 Frauen: Ihr zufolge vermittelt das Haustier der Besitzerin das Gefühl, im Dunkeln beschützt zu sein.2

Singles fühlen sich mit Haustier im Schlafzimmer weniger allein

Besonders Menschen, die ohne Partner:in schlafen, äußerten sich im Rahmen der Studie ausgesprochen positiv: Sie gaben an, in Anwesenheit ihres Haustiers wesentlich besser und tiefer schlafen zu können.1

Die Mehrheit schläft lieber neben dem Haustier, als dem/der Partner:in

Zu einem ähnlich positiven Effekt von Hund und Katze im Bett kam das britische Meinungsforschungsunternehmen OnePoll: Mehr als die Hälfte aller Befragten, nämlich 51 % waren sich einig, dass die Nacht neben dem geliebten Vierbeiner Stress abbaut und hilft, Ängste zu bewältigen. 42 % gaben an, sich neben ihrer Fellnase sicher und geborgen zu fühlen, während 47 % aussagten, mit ihrem Haustier erheblich schneller einzuschlafen.

Doch das Überraschendste kommt zum Schluss: Über die Hälfte, nämlich 58 %, schlafen lieber neben ihrem Haustier, als neben dem/der Partner:in. Sie erklärten, dass das Schnurren und Schnaufen des geliebten Vierbeiners wie das weiße Rauschen des Fernsehers auf sie wirke, was für Tiefenentspannung sorge. Kurzum: Sieben von zehn Befragten sind überzeugt, ein Haustier im Bett sorge für besseren Schlaf.3

Tiere im Bett verbessern die psychische und körperliche Gesundheit

Eine Metaanalyse aus 17 Schlafstudien bestätigt deutlich, was die Teilnehmer der Umfragen fühlen: Die nächtliche tierische Gesellschaft verbessert das psychische Wohlbefinden.4 Und nicht nur das: Haben die Tierbesitzer:innen keine allergischen oder asthmatischen Krankheiten, können die nächtlichen Begleiter auch für die Gesundheit förderlich sein. Durch die beruhigende Wirkung wird Stress reduziert, was sich positiv auf die Herzgesundheit auswirkt. Auch die Abwehrkräfte werden durch den ständigen Kontakt mit Hund und Katze gestärkt.5

Wie können Haustiere im Bett die Nachtruhe stören?

Tierbesitzer können also aufatmen: Es ist völlig in Ordnung, ihre pelzigen Lieblinge mit ins Bett zu nehmen. Allerdings sollten sie sich darauf einstellen, dass es mit Hund oder Katze im Bett bisweilen nicht nur eng, sondern auch ziemlich warm werden kann. Etwas mehr als die Hälfte der geliebten Katzen und Hunde erweisen sich als perfekte Bettwärmer – und zwar so gut, dass es den Besitzer:innen oft zu warm wird. Bei der Befragung von OnePoll stellte sich außerdem heraus, dass zwei Drittel der Haustiere ihrem eigenen Schlafplan folgen, nachts öfter aufwachen und dem Herrchen oder Frauchen gerne in die Zehen beißen, weil sie mitten in der Nacht der Spieltrieb lockt. Eigentlich alles Punkte, die gegen eine erholsame Nachtruhe sprechen.3

Haustiere im Bett von Kleinkindern nur unter Aufsicht

Eine Studie von 2021 kommt zu dem Schluss, dass ein Haustier im Bett speziell bei Kindern und Jugendlichen für besseren Schlaf sorgen kann6 – bei Kleinkindern ist allerdings Vorsicht geboten. Im Kinderzimmer sollten sich Hund und Katze nur unter Aufsicht aufhalten. Außerdem sollten Tierbesitzer:innen das Haustier nicht in der Nähe des Gesichts schlafen lassen, sonst besteht Erstickungsgefahr.5

Fazit: Es spricht nichts dagegen, Haustiere im Bett schlafen zu lassen

Unter dem Strich scheinen die Vorteile für den Schlaf durch Haustiere im Bett zu überwiegen. Mit diesen Tipps und Ratschlägen stehen kuscheligen Zeiten mit Deinem Haustier nichts mehr im Wege:

  • Halte Dein Haustier sauber, beispielsweise durch regelmäßige Entwurmungskuren und indem Du darauf achtest, dass das Tier frei von Zecken und Flöhen ist.
  • Bettwäsche öfter wechseln: Da sich die Tiere viel im Freien aufhalten und Schmutz und Staub mit dem Fell in das Bett tragen, solltest Du Deine Bettwäsche regelmäßig wechseln.5
  • Mache Dein Haustier müde: Sorge dafür, dass Du Deinen Hund oder Deine Katze am Tag viel bewegst, dann sind sie am Abend ausgelastet. Nach dem Toben solltest Du Dein Tier unbedingt füttern, denn mit leerem Magen schläft es sich schlecht. Danach sollte einer ruhigen Nacht nichts mehr im Wege stehen.7

Schlaf gut – mit oder ohne Haustier!

Quellen:
  1. Mayo Clinic. Are Pets in the Bedroom a problem? (2015). https://doi.org/10.1016/j.mayocp.2015.08.012; abgerufen am 31.03.2023
  2. Hoffman CL, Stutz K & Vasilopoulos T (2018). An Examination of Adult Women’s Sleep Quality and Sleep Routines in Relation to Pet Ownership and Bedsharing. Anthrozoös. https://doi.org/10.1080/08927936.2018.1529354; abgerufen am 31.03.2023
  3. New York Post, https://nypost.com/2022/05/18/more-people-would-rather-sleep-with-their-pet-than-their-spouse/; abgerufen am 31.3.2023
  4. Brooks HL, Rushton K, Lovell et al. (2018) The power of support from companion animals for people living with mental health problems: a systematic review and narrative synthesis of the evidence. BMC Psychiatry. https://doi.org/10.1186/s12888-018-1613-2; abgerufen am 31.03.2023
  5. GEO Online, https://www.geo.de/natur/tierwelt/17517-rtkl-haustiere-gehoeren-hund-und-katze-mit-ins-bett; abgerufen am 31.03.2023
  6. Rowe H, Jarrin DC, Noel NAO et al. (2021). The curious incident of the dog in the nighttime: The effects of pet-human co-sleeping and bedsharing on sleep dimensions of children and adolescents. Sleep Health. https://doi.org/10.1016/j.sleh.2021.02.007; abgerufen am 31.03.2023
  7. Bild der Frau Online, https://www.bildderfrau.de/familie-leben/haustiere/article233784567/6-Tipps-wenn-Ihre-Katze-Sie-nachts-nicht-schlafen-laesst.html; abgerufen am 31.03.2023