Pollen-Alarm und Co.: Warum Allergien unsere Nachtruhe stören können

Rote, tränende Augen, eine laufende Nase und unruhige Nächte – die Frühjahrszeit könnte schöner nicht sein, wenn mit ihr nicht auch die Allergiesaison starten würde. Sobald sämtliche Gräser, Blüten und Pflanzen zu blühen beginnen, flattern auch Pollen und andere Allergene verstärkt durch die Luft. Hast Du Dich auch schon mal gefragt, warum Du gerade in dieser Zeit besonders schlecht schläfst? Richtig, Allergien können zu Schlafstörungen führen.

Welche Allergiesymptome sorgen für ruhelose Nächte und warum verstärken sich Allergien nachts im Bett?

Die Freisetzung von Histaminen gilt als natürliche Abwehrreaktion des Körpers auf Allergene – eigentlich förderlich, denn die chemische Reaktion verhindert, dass die Fremdkörper in den Blutkreislauf gelangen. Die Abwehrreaktion unseres Körpers zieht jedoch lästige Begleitsymptome wie gereizte Augen, eine laufende Nase, Kopfschmerzen, Husten, starkes Schnarchen oder das Postnasal-Drip-Syndrom – ein Komplex an Symptomen, die auf eine Überproduktion von Schleim und einen gestörten Abtransport zurückzuführen sind – nach sich. Diese Symptome verstärken sich nachts im Liegen zusätzlich. Die sogenannte „allergische Rhinitis“ kann unsere Nachtruhe erheblich beeinträchtigen. 1

Welche Allergien sorgen für Schlaflosigkeit?

Ganz besonders betroffen sind Hausstaub-Allergiker, da Milben ihre Wohlfühlzone im Bett haben. Die winzigen Spinnentiere ernähren sich von menschlichen Hautschuppen und scheiden sie als allergieauslösende Exkremente schließlich wieder aus. Sobald sie getrocknet sind, verursachen sie vermischt mit Hausstaub bei Allergikern starke Reaktionen. Laut dem Ärzteverband Deutscher Allergologen lieben Milben Temperaturen um die 25 Grad sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit und sorgen bei Allergikern damit im Herbst und Winter für besonders schlechte Nächte.

Aber auch eine Pollenallergie, also Heuschnupfen, sorgt für unerholsame Nächte. Dadurch, dass sich Pollen auf der Kleidung oder in den Haaren festsetzen können und mitunter auch beim Lüften ihren Weg ins Schlafzimmer finden, können sie bei Allergikern zu Schlafstörungen führen.

Welche Tipps und Tricks schaffen Abhilfe?

Mit ein paar einfach umsetzbaren Hilfsmitteln können schlaflose Nächte im Handumdrehen wieder besser werden. Was Du beachten solltest, liest Du im Folgenden:

  • Regelmäßiges Lüften: Da Milben kühlere Temperaturen nicht mögen, empfiehlt es sich, das Schlafzimmer schön kühl zu halten
  • Häufiges Waschen der Bettwäsche und Kleidungsstücke, sofern möglich bei mehr als 60 Grad (Bettwäsche)
  • Auf Allergikerbettwäsche und besondere Matratzen setzen, die einfach gereinigt werden können
  • Duschen vor dem Schlafengehen – vor allem bei Heuschnupfen ratsam, um Pollen abzuwaschen
  • Pollengitter am Fenster als Pollenschutz anbringen
  • Antihistaminika als Nasenspray zur Linderung von lokal auftretenden Symptomen
  • Hyposensibilisierung durch Immuntherapie, damit das Immunsystem auf lange Sicht weniger stark auf gewisse Allergene reagiert
  • Blumensträuße und andere Pflanzen im Schlafzimmer vermeiden
  • Haustiere aus dem Schlafzimmer verbannen2
  • Abends die Nase auswaschen, um Staub, Sporen und Allergene aus dem Nasengang zu spülen3

Welche Tipps machen Hausstaubmilben das Leben schwer?

  • Glatte Böden mit möglichst wenig Teppich sind die beste Wahl; wichtig ist auch, sie zweimal wöchentlich feucht zu wischen. Teppichböden sollten mehrmals pro Woche abgesaugt werden
  • Regelmäßig feucht Staub wischen und bei starker Allergie eine Schutzbrille und Mundschutz beim Putzen tragen
  • Auf Staubsauger mit Feinstaubfiltern und hoher Filterklasse setzen
  • Staubfänger aus dem Schlafzimmer verbannen – dazu gehören Vorhänge, Sofakissen, Polstermöbel aller Art, Stofftiere, Wolldecken, offene Bücherregale
  • Luftreiniger gegen Staub anschaffen, um die Allergenbelastung zu senken
  • Luftbefeuchter und Pflanzen im Schlafzimmer vermeiden, da sie das Milbenwachstum anregen4

Allergien beim Schlafen und ihre Folgen

Sofern unterstützende Maßnahmen bei Allergien nicht umgesetzt werden, können Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen und allgemeines Unwohlsein die Folge sein. Sollte der Schlafmangel bzw. die Schlafprobleme länger anhalten, kann sich dies auf Deine allgemeine Gesundheit auswirken. Demnach gilt bei bekannten Allergien – Maßnahmen ergreifen, Auswirkungen beobachten und gegebenenfalls einen fachkundigen Rat von einem Experten einholen.

In diesem Sinne: Schlaf gut!